Schaafheim. (kp) Mit einer großen Show inszenierte die Sängervereinigung das Finale zum Männerchorprojekt „Harte Männerwelt“ letzten Samstag in der Schaafheimer Kulturhalle. Die Bühne vermittelte eine Stadion-Atmosphäre mit einer fiktiven Tribüne auf der einige Sänger auf den virtuellen Sitzen saßen. Die Halle war überall mit verschiedensten „Männer-Spielzeugen und -utensilien“ kernig dekoriert. Als Regisseur, musikalischer Leiter und Dirigent fungierte Oliver Zahn, der selbst am Keyboard aktiv war. Etliche Songs wurden von einer eigens für diese Show formierten Band aus befreundeten Musikern begleitet. Für die Moderation zeichneten Franziska Braun und Christoph Winter verantwortlich. Sie beobachteten und kommentierten das Geschehen aus der Zuschauerperspektive und fanden in gekonnter Weise immer die passenden und humorvollen Worte. Nicht zuletzt standen über 50 Projektsänger auf der Bühne und lieferten eine bombastische Show ab.
In der mit 350 Gästen ausverkauften Halle startete der Stammchor „MenOnly“ mit „Deine Freunde“ aus Disneys Dschungelbuch. Das zweite Lied „Rock Mi“ von „voXXclub“ wurde durch einige „Fußballfans“, die mutmaßlich von einem Spiel kamen und in der Halle noch Licht sahen, gestört. Mit Fan-Schals, Fahnen und Tröten machten sie vor der Halle auf sich aufmerksam. Schließlich holte Oliver Zahn sie herein und lud sie zum Mitsingen zwischen den Zuschauern ein, was zu dem Volks-Rock Song wunderbar klappte. Damit war der Projektchor komplett und die „Fans“ mischten sich mit dem Stammchor auf der Bühne zum großen Projektchor. Mit „Fata Morgana“ und „Heiße Nächte in Palermo“ von EAV entführte man die Zuschauer in die Sahara zu Leila, der Königin der Nacht und zur sizilianischen Mafia. Als Solisten traten Karl-Heinz Selzer (Forscher) und Bernd Roth (Mafiosi) auf. Der „Kameltreiber“ bei „Fata Morgana“ war Herbert Engel, der ein menschengroßes „Kamel“ durch die Menge führte.
Im nächsten Block traten die Sänger des befreundeten Männerchors der Chorgemeinschaft des TV-Wenigumstadt/Frohsinn Mömlingen, ebenfalls unter der Leitung von Oliver Zahn, auf. Passend zum Motto des Abends präsentierten sie drei Seemannslieder.
Auch die Männer des jungen Chores „Chorios“ unter der Leitung von Christina Krapp beteiligten sich an dem gemeinsamen Projekt „Neustart Männerchorgesang“ und konnten einige neue Sänger gewinnen. Als „Chorios-Men“ präsentierten sie mit dem flotten Dance-Song „Don’t Stop The Music“ von Rihanna und „Romanze“ von den Wise Guys ihr breites Repertoire.
Vor der Pause betrat noch einmal der Stammchor „MenOnly“ die Bühne und schmetterte zwei bekannte Schlager und schließlich die Diplomatenjagd von Reinhard Mey. Die etwas verwirrte Jagdgesellschaft wurde im Hintergrund mit Bildern von Außenaufnahmen in Kostümen dargestellt, was beim Publikum für einige Lacher und großen Applaus sorgte.
Zum Beginn der zweiten Halbzeit traten noch einmal die Männer vom TV-Wenigumstadt/Frohsinn Mömlingen mit deutschen Klassikern wie „Fürstenfeld“, „Ein Freund, ein guter Freund“ und „Mit 66 Jahren“ von Udo Jürgens auf.
Jetzt war es Zeit für eine andere Art von Musik, die Spezialität von „Chorios-Men“. „Lullabye“ ist ein gefühlvolles Schlaflied und „Ohrwurm“, ein flottes A cappella Stück von den „Wise Guys“, das bei den Zuschauern sicher im Ohr blieb.
Mit dem besinnlichen Song „Bring Him Home“ aus dem Musical „Les Misérables“ startete der Stammchor „MenOnly“ den neuen Block. Die Hoffnung, dass, das Leben weitergeht, egal was passiert, spiegelt sich in dem bekannten Schlager „Immer wieder geht die Sonne auf“ von Udo Jürgens wider, bei dem Andreas Schmidt und Bernd Roth als Solisten auftraten. Im krassen Gegensatz dazu folgte der englische Rock/Pop Song „Girls, Girls, Girls“ von Sailor. Gekonnt setzten sich die Männer auch mit diesem flotten englischen Popsong in Szene.
Zum Höhepunkt des Abends trat noch einmal der Projektchor mit „harten Männerthemen“ auf. Bei „Willenlos“ von Westernhagen ist der Interpret „Frauen gegenüber völlig willenlos“. Grönemeyers „Liebe liegt nicht (in der Luft)“ erzählt davon, wie die Liebe einen verändert. Dabei ging es natürlich nicht ohne „echte“ Frauen, und die Männer wurden von acht Frauenstimmen aus dem jungen „Chorios“-Ensemble als Oberchor unterstützt. Nach dem Dank an die Mitwirkenden, insbesondere Oliver Zahn, der die Gesamtleitung innehatte und Christina Krapp als Chorleiterin von „Chorios-Men“, folgte ein allerletzter Titel. Mit dem Regimentsmarsch versetzte man die Gäste zum Abschluss noch in die k. u. k. Zeit zurück. Im Marschschritt ließ der gesamte Chor den musikalischen Teil des Abends ausklingen und marschierte geordnet von der Bühne.
Ein rundum gelungener Abend mit „Männerthemen“ und der dazu passenden Musik, bei dem letztlich doch auch die Frauen nicht fehlen durften, ging nach fast 3 Stunden zu Ende. In der Bar im Foyer wurde die After-Show eingeläutet und noch kräftig weiter gefeiert.
Dieses Projekt wird im Rahmen des bundesweiten Programms IMPULS gefördert. Mit dem Förderprogramm IMPULS soll der Amateurmusik in ländlichen Räumen geholfen werden.