Chorios feiert mit Chören aus der Region die SingSession

„An Tagen wie diesen wünscht man sich Unendlichkeit.“ Dieser Song der Toten Hosen erzählt vom Glücksgefühl, gemeinsam zu feiern und Musik zu hören und von der Vorfreude auf diese Zeiten. Da die letzte Veranstaltung wegen der Corona-Pandemie abgesagt werden musste, verlieh Gastgeber Chorios mit Dirigentin Christina Krapp bei der Eröffnung der diesjährigen SingSession mit diesem Lied seiner Freude am gemeinsamen Singen Ausdruck.

Der Einladung zu einem gemeinsamen Liederabend waren 5 befreundete Chöre aus der Region gefolgt, so dass am frühen Samstagabend knapp 150 Sängerinnen und Sänger und zahlreiche Gäste voller Vorfreude in die Schaafheimer Kulturhalle strömten. Alle Chöre präsentierten jeweils ein 20-minütiges Programm aus ihrem aktuellen Repertoire und schon früh wurde deutlich, dass es ein sehr kurzweiliger und unterhaltsamer Abend werden würde.

Die weiteste Anreise hatte der zahlenmäßig kleinste Chor aus Großenhausen. GreatHouse Youth unter der Leitung von Sabrina Lotz präsentierte ein abwechslungsreiches Programm. Trotz des geringen Altersdurchschnitts überzeugte der Chor mit stimmlicher Reife. Vor allem das Duett am Ende von „Endlich sehe ich das Licht“ begeisterte das Publikum. Spannend war der Song „4 Chords“: ein Medley aus ca. 20 bekannten Popsongs, die alle mit den gleichen vier Akkorden auskommen.

Besonders nervös vor dem Auftritt waren einige SängerInnen der VivaTONics aus Lengfeld. Sie standen zum ersten Mal auf einer Bühne – doch das war ihnen zu keiner Zeit anzumerken. Mit sicheren Stimmen sangen sie einen internationalen Liedermix. Alle Lieder strahlten auf ihre Weise Zuversicht aus. Zum Finale ihres Auftritts forderten sie das Publikum heraus: Mit Unterstützung des Chores sollten die Zuhörerinnen und Zuhörer einem sogenannten Quodlibet beitreten. Chorleiterin Claudia Leib sang dabei drei kurze Melodien vor, die Chor und Publikum dann gleichzeitig mit- oder besser gesagt gegeneinander zu singen hatten – ein großes Spektakel!

Auch PocoLoco steht unter der Leitung von Claudia Leib und zeichnete sich durch gefühlvollen und äußerst präzisen a cappella-Gesang aus. Das Stück „Run to you“ des amerikanischen Ensembles Pentatonix war einer der emotionalen Höhepunkte des Abends. Die leisen Harmonien des Songs wurden dennoch so stimmgewaltig dargeboten, dass man eine Stecknadel hätte fallen hören, so gebannt war das Publikum.

„Gesang schafft Lebensfreude.“ Mit diesen Worten stellte die in Schaafheim wohlbekannte Hilde Spahn den GSL-Chor aus Groß-Umstadt vor. Dieser steht für ein breites musikalisches Spektrum und wird schon seit mehr als 30 Jahren von Chorleiter Werner Utmelleki immer wieder zu musikalischen Höchstleistungen angespornt. Am Samstag präsentierten sie zwei mitreißende Gospel- und zwei bekannte Musical-Songs. Vor allem das furiose Finale aus „Tanz der Vampire“ hatte den am Abend vielfach zitierten „Wumms“ und riss das Publikum mit. Wunderbar eingearbeitete solistische Einlagen unterstrichen das hohe Niveau des Chores.

Als letzter Gastchor betrat Songshine aus Pflaumheim, ebenfalls unter dem Dirigat von Sabrina Lorz, die Bühne. Sie führten das Publikum mit dem Song „Please Mr. Postman“ auf sehr humorvolle Weise in die Zeit zurück, als man seinem Lieblingsmenschen nicht einfach einen Herzchen-Smiley mit dem Smartphone schicken konnte, sondern noch handgeschriebene Briefe austauschte. Auch Songshine überzeugte mit einem runden Chorklang und hervorragenden Solisten.

Mit dem sentimentalen Song „Fix you“ von Coldplay leitete Chorios als Gastgeber zum finalen Höhepunkt der SingSession über. Angeleitet von Marina Hübner, Christina Krapp und Jochen Braun auf der Bühne waren alle Chöre und das ganze Publikum zum Mitsingen bekannter Hits aufgefordert. Mit den vielen chorerprobten Sängerinnen und Sängern gelang das ausgegebene Ziel, die Dreier-Combo auf der Bühne zu übertönen, spielend leicht. Es wurde mit Freude getanzt, gelacht und aus voller Kehle gesungen und gegrölt.

Mit der Zugabe „Tage wie diese“ schloss sich dann der Kreis und es wurde noch ein letztes Mal richtig laut in der Kulturhalle. Alle Gäste, die sich an diesem Abend Unendlichkeit wünschten, tanzten, sangen und feierten im Anschluss noch bis in die Nacht hinein zu Disco-Musik vom Band: ein Abend wie dieser bleibt noch lange in Erinnerung.